News und Aktuelles
Willkommen auf unserer Neuigkeiten-Seite! Hier halten wir Sie über alles auf dem Laufenden, was bei We Love Moor passiert. Ob spannende Projekte, neue Studien, kommende Veranstaltungen oder wichtige Ankündigungen – verpassen Sie keine Updates und bleiben Sie immer informiert.

UN-Plastikabkommen gescheitert
In Genf ist im August 2025 der fünfte Verhandlungsdurchgang zum globalen UN-Plastikabkommen ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Das Ziel: Ein verbindlicher Vertrag, der Plastikmüll an der Quelle bekämpft – durch weniger Neuplastik, strengere Chemikalienregeln und besseres Produktdesign.
Die Blockierer: 13 Staaten haben sich klar gegen verbindliche Produktionsobergrenzen gestellt. Darunter: Saudi-Arabien, Russland, USA, China, Indien, Brasilien, Malaysia sowie Bahrain, Katar, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, Iran und Pakistan. Viele dieser Länder sind große Öl- und Gasproduzenten oder wichtige Kunststoffexporteure – ihre petrochemischen Industrien hängen direkt von steigender Plastikproduktion ab. Statt Reduktion fordern sie freiwillige Maßnahmen und bessere Abfallwirtschaft.
Die Befürworter: Auf der anderen Seite kämpfte die High Ambition Coalition – ein Bündnis aus EU-Staaten, Norwegen, Ruanda, Kanada, Japan, Australien, Neuseeland, Mexiko, Panama u. v. m. – für strenge, verbindliche Vorgaben: Produktionsobergrenzen für Neuplastik, Chemikalienkontrolle, Designstandards für Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit
Warum das wichtig ist: Plastik verschwindet nicht – es zerfällt in Mikro- und Nanoplastik, das längst in unserer Luft, unserem Wasser und sogar in unserem Blut nachweisbar ist. Ohne weniger Produktion bleibt unser Planet vermüllt, egal wie gut Recycling funktioniert.
Unser Fazit: Das Scheitern in Genf ist ein Rückschlag. Aber es ist auch ein Auftrag an uns alle: Druck machen, informieren, handeln – damit beim nächsten Anlauf nicht die Interessen der Petrochemie, sondern die Gesundheit unseres Planeten im Vordergrund steht.
Es funktioniert: HMF aus Nasswiesen
Inmitten der Moorlandschaften Berlins entsteht eine Innovation: Die Produktion der Plattformchemikalie 5-Hydroxymethylfurfural (HMF) aus Nasswiesen und halmgutartigen Paludikulturen. Diese Biomasse-Rohstoffe sind bestens geeignet für nachhaltige Bioraffineriekonzepte, bei denen HMF als Schlüsselzwischenprodukt für Kunststoffe wie PEF (Polyethylenfuranoat) genutzt wird – etwa für Verpackungen, Flaschen, Fasern sowie pharmazeutische Werkstoffe.
Stand der Technik: Aktuell befindet sich die Anlage im Technikumsmaßstab, also etwa auf TRL 6 – der Technologie-Reifegrad, bei dem im Labor entwickelte Verfahren im realen Anlagenmaßstab gezeigt und validiert werden. Der Plan: sukzessives Hochskalieren der Produktion, um industrielle Größenordnungen zu erreichen.
Marktsituation: Bislang fehlt ein attraktiver Absatzmarkt für HMF. Obwohl aus HMF PEF hergestellt werden kann – ein Material mit deutlich besseren Barriereeigenschaften als PET – ist eine großflächige Nachfrage noch nicht etabliert. Die Preisstruktur und Netzwerke der Kunststoffindustrie spielen dabei ebenso eine Rolle wie bestehende Investitionsrisiken.
Aktuelle Entwicklungen: In Europa fehlt bislang ein flächendeckender industrieller Maßstab für HMF. Projekte wie CERISEA (unter Leitung von Michelin Engineered Polymers) setzen hier an: mit großer europäischer Partnerschaft will man eine industrielle HMF-Flaggschiffanlage bauen. Avantium wurde zusätzlich mit einem EU-Förderbetrag von ca. 200 000 € unterstützt, um sich an diesem Konsortium zu beteiligen. In der Schweiz betreibt AVA Biochem derzeit die größte HMF-Anlage Europas mit einer Kapazität von 300 t/Jahr. Wichtige Herausforderungen sind technische: Bildung von Nebenprodukten wie Humins, schwierige Abtrennung und Reinigung von HMF sowie damit verbundene Effizienzverluste.
Fazit: Die Herstellung von HMF auf Basis nachhaltiger Paludikulturen ist vielversprechend und bereits im Technikumsmaßstab angelaufen. Doch entscheidend für den Erfolg ist der Ausbau zur industriellen Produktion und – parallel dazu – der Aufbau stabiler Abnahmemärkte. Förderprojekte wie CERISEA, europäische Industriepartnerschaften und die positive Entwicklung bei Unternehmen wie AVA Biochem ebnen den Weg. Der nächste Schritt besteht im Aufbau funktionierender Produktions- und Lieferketten – nur so kann HMF als Plattformchemikalie zukunftsfähige Kunststoffe wie PEF wirklich etablieren.


Zwei Wege in die Zukunft
Was erwartet uns im Jahr 2100? Eine neue Studie des renommierten Club of Rome stellt zwei Zukunftsszenarien vor – und sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Entscheidend ist, ob wir heute mutig handeln. Der Titel der Studie: Earth for All.
Szenario 1: „Too Little, Too Late“ – Wenn wir weiter machen wie bisher: Das erste Szenario beschreibt eine Welt, in der wir nur langsam und halbherzig auf die Klimakrise, soziale Ungleichheit und globale Instabilität reagieren. In dieser Zukunft: bleibt extreme Armut bestehen,
wächst die Kluft zwischen Arm und Reich weiter, verschärfen sich Klimawandel und Umweltzerstörung, nehmen politische Spannungen und autoritäre Tendenzen zu. Kurz gesagt: Die Welt wird ungleicher, instabiler und gefährlicher – ein „Weiter so“ führt in die Sackgasse. Zwar kommt es nicht zum totalen Kollaps, aber die Lebensqualität sinkt deutlich.
Szenario 2: „Giant Leap“ – Der große Sprung nach vorn: Das zweite Szenario zeigt eine deutlich hoffnungsvollere Zukunft. Der „Giant Leap“ gelingt dann, wenn weltweit tiefgreifende Veränderungen angestoßen werden – sozial, ökologisch und wirtschaftlich. Fünf zentrale Kehrtwenden sind nötig: Armut überwinden, Ungleichheit verringern, Frauen stärken, Landwirtschaft nachhaltig gestalten, fossile Energien durch saubere Alternativen ersetzen. Die Studie zeigt: Wenn wir alle fünf Bereiche gemeinsam anpacken, ist ein Leben innerhalb der planetaren Grenzen möglich – mit mehr Wohlstand, mehr Gerechtigkeit und weniger sozialem Stress. Der Klimawandel könnte unter der kritischen Marke von 2 °C bleiben.
Was „Earth for All“ besonders macht: Erstmals fließen in die Modellrechnung auch zwei neue Indizes ein: Der Wohlstands-Index, der über das Wirtschaftswachstum hinaus das tatsächliche Lebensgefühl misst. Der Spannungs-Index, der zeigt, wie sich Ungleichheit, Armut und Umweltbelastung auf soziale Stabilität auswirken. Das Ergebnis: Gesellschaftlicher Zusammenhalt und nachhaltige Politik sind kein „Nice to have“, sondern Grundlage jeder zukunftsfähigen Entwicklung.
Was das mit uns zu tun hat: Ob auf globaler Ebene oder bei uns vor Ort – die Zukunft wird heute gemacht. Für Moore, für Klima, für soziale Gerechtigkeit. Was wir brauchen, ist Mut zu echten Veränderungen – im Denken, Handeln und Entscheiden.


Phytomining im Moor
Moorflächen sind nicht nur wichtige CO₂-Speicher – sie könnten auch ein Baustein der Rohstoffversorgung der Zukunft sein. Denn bestimmte Pflanzen, wie das in der Paludikultur genutzte Rohrglanzgras, können beim sogenannten Phytomining wertvolle Metalle aus dem Boden aufnehmen.
Was ist Phytomining? Beim Phytomining werden Pflanzen gezielt angebaut, um Metalle und Halbmetalle aus dem Boden zu extrahieren. In feuchten Standorten wie wiedervernässten Moorflächen haben Forschende dabei Germanium und andere seltene Elemente im Fokus – Substanzen, die u. a. in der Elektronikindustrie (z. B. für Smartphones, Solarzellen, Glasfaserkabel) dringend benötigt werden.
Rohrglanzgras als Hoffnungsträger: Das robuste Feuchtlandgras Phalaris arundinacea – besser bekannt als Rohrglanzgras – eignet sich ideal für nasse Standorte und zeigt in ersten Studien das Potenzial, diese Metalle effizient zu akkumulieren. Gleichzeitig ist es eine etablierte Pflanze in der Paludikultur, kann als Faser- oder Energieträger genutzt werden und trägt zur Wiedervernässung degradierter Moorflächen bei.
Der Stand der Dinge: Während die Grundlagenforschung vielversprechend ist, befindet sich das Phytomining mit Rohrglanzgras derzeit noch in der Pilot- und Versuchsstufe. Es fehlen bislang großflächige Feldversuche, funktionierende Erntetechnologien und wirtschaftlich tragfähige Aufbereitungsverfahren.
Warum es sich lohnt, weiterzudenken: Der Mehrwert liegt auf der Hand: Klimaschutz durch Moorerhalt, regionale Biomassenutzung, Zusatznutzen durch Rohstoffgewinnung – und das alles auf bisher landwirtschaftlich schwer nutzbaren Flächen.
Was es jetzt braucht: Pilotanlagen und Investitionen, klare politische Rahmenbedingungen, Innovationsgeist in Forschung und Praxis.
Fazit: Phytomining mit Paludikulturen wie Rohrglanzgras verbindet Klima- und Rohstoffstrategien auf innovative Weise. Auch wenn es heute noch nicht marktreif ist, sollte dieses Konzept mitgedacht und unterstützt werden – als Baustein für eine nachhaltige, multifunktionale Nutzung unserer Moore. We love Moor berichtet über diese Entwicklungen – und informiert, wo Wissenschaft, Landwirtschaft und Umweltschutz zusammenkommen.
Wer steckt hinter der Klimawandelleugnung?
Während die Klimakrise weltweit spürbar wird, erleben wir auch in Deutschland einen paradoxen Trend: Die öffentliche und politische Debatte wird zunehmend von Stimmen beeinflusst, die den menschengemachten Klimawandel verharmlosen, leugnen oder Klimaschutzmaßnahmen gezielt diskreditieren.
Hinter dieser Entwicklung stehen keine Zufälle – sondern gut vernetzte Akteure: Politiker:innen, wirtschaftsnahe Think Tanks, Medienakteure, Lobbygruppen und PR-Agenturen, die systematisch Einfluss auf Meinungsbildung und politische Entscheidungen nehmen. Ihre Strategien: Zweifel säen, Vertrauen in die Wissenschaft untergraben, Klimapolitik blockieren.
Genau hier setzt eine neue Initiative an, an der wir mitarbeiten wollen:
Ziel ist der Aufbau einer öffentlich zugänglichen Online-Datenbank, die diese Netzwerke in Deutschland transparent macht. Wer finanziert wen? Welche Narrative wiederholen sich? Wo verlaufen personelle und institutionelle Verbindungen? Mit fundierter Recherche, Netzwerkanalyse und datengestützter Visualisierung soll ein faktenbasiertes Werkzeug entstehen – für Medien, Bildungsarbeit, Wissenschaft und politische Akteur:innen.
Warum das wichtig ist: Gerade zukunftsgerichtete Maßnahmen – wie Moorschutz, Wiedervernässung und nachhaltige Landwirtschaft – stoßen oft auf Gegenwind aus denselben Kreisen, die auch Klimawandel und Emissionsminderung bekämpfen. Wer Moor schützen will, muss auch die politischen Realitäten verstehen, die echten Wandel behindern.
Wir freuen uns über Austausch, Vernetzung und Unterstützung bei diesem Vorhaben – aus der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft, der Bildung oder dem Journalismus.
Bei Interesse meldet euch gern bei uns. Gemeinsam schaffen wir mehr Sichtbarkeit – für den Schutz unseres Klimas und unserer Moore.


Moor-PV: Wenn Solarenergie und Moorschutz zusammenwirken
Photovoltaik auf wiedervernässten Moorflächen? Was zunächst ungewöhnlich klingt, könnte zu einem zukunftsweisenden Modell für den Klimaschutz werden. Unter dem Begriff „Moor-PV“ wird aktuell erforscht, wie sich erneuerbare Energiegewinnung und Moorschutz sinnvoll verbinden lassen.
Warum Moore eine Schlüsselrolle spielen: Wiedervernässte Moore gehören zu den effizientesten natürlichen CO₂-Speichern. In Deutschland sind viele dieser Flächen jedoch trockengelegt und verursachen hohe Treibhausgasemissionen. Durch Wiedervernässung können diese Böden regenerieren – doch oft fehlt es an wirtschaftlichen Anreizen für die Flächeneigentümer.
Genau hier setzt Moor-PV an: Photovoltaikanlagen auf wiedervernässten Mooren können beides ermöglichen – Klimaschutz und Einkommensperspektiven.
Forschung liefert erste Erkenntnisse: Das vom Bundesforschungs-ministerium geförderte Projekt „MoorPower“ (7 Mio. € Fördervolumen) untersucht derzeit, wie Photovoltaik unter nassen Standortbedingungen umgesetzt werden kann. Neben technischen Aspekten stehen auch ökologische Auswirkungen, wirtschaftliche Modelle und rechtliche Rahmenbedingungen im Fokus. Auch das Fraunhofer ISE und das Thünen-Institut analysieren Chancen und Grenzen von Moor-PV – unterstützt vom Bundesamt für Naturschutz. „Wenn wir CO₂-Speicherung durch Wiedervernässung mit erneuerbarem Strom kombinieren, erreichen wir doppelte Klimaschutzwirkung – direkt aus der Fläche,“ so die Projektbeteiligten von MoorPower.
Vorteile – und offene Fragen: Potenziale von Moor-PV: Reduktion von Treibhausgasen durch nasse Moore. Nachhaltige Energieproduktion auf bereits genutzten Flächen. Neue wirtschaftliche Perspektiven für Landwirt:innen. Entlastung des Flächendrucks in dicht genutzten Regionen. Herausforderungen: Anpassung der Bauweise an feuchte Moorböden, Erhalt der moortypischen Biodiversität, sorgfältige Abstimmung mit Naturschutz
Große Chance bei kluger Umsetzung: Moor-PV ist kein Allheilmittel – aber eine innovative Kombination zweier wichtiger Klimaschutzstrategien. Mit dem richtigen Know-how, sorgfältiger Planung und ökologischer Begleitung kann diese neue Form der Flächennutzung einen Beitrag zur Energiewende UND zur Rettung unserer Moore leisten.
Sonnentau: Heilpflanze mit wirtschaftlichem Potenzial – und Chance für den Moorschutz
Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) ist nicht nur eine faszinierende fleischfressende Pflanze, sondern auch eine traditionsreiche Heilpflanze. Seit Jahrhunderten wird er zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma und Bronchitis eingesetzt. Seine antibakteriellen und reizlindernden Eigenschaften machen ihn für die pharmazeutische Industrie interessant .
Allerdings ist der Sonnentau in Deutschland selten geworden, und die Versorgung durch Wildsammlungen – derzeit nur noch in Finnland erlaubt – ist langfristig gefährdet . Um dieser Herausforderung zu begegnen, wird der nachhaltige Anbau von Sonnentau auf wiedervernässten Moorflächen erforscht. Solche Projekte bieten nicht nur eine stabile Rohstoffquelle für die Industrie, sondern tragen auch zum Moorschutz und zur Wiederherstellung degradierter Hochmoore bei.
Ein Beispiel ist das Projekt „Sonnentau aus M-V“, das die Eignung von Sonnentau für pflanzliche Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege untersucht . Solche Initiativen zeigen, wie ökologische und wirtschaftliche Interessen Hand in Hand gehen können.
Für Unternehmen in der Phytopharmazie und Biotechnologie bietet der Sonnentau somit eine vielversprechende Perspektive:
Nachhaltige Produktion: Anbau auf wiedervernässten Moorflächen.
Stabile Versorgung: Unabhängigkeit von begrenzten Wildsammlungen.
Die Wiedervernässung von Mooren für den Sonnentauanbau könnte somit ein Modell für eine nachhaltige Bioökonomie sein, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet.


Eierkartons aus Paludi-Biomasse
Der aktuelle Stand zur Nutzung halmgutartiger Biomasse wie Schilf, Rohrkolben und Nasswiesenpflanzen für die Herstellung von Faserguss-Verpackungen zeigt vielversprechende Entwicklungen, insbesondere im Rahmen des Forschungsprojekts „Paludiverpackungen“ des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV).
Forschungsstand und Ergebnisse: Im Projekt „Paludiverpackungen“ untersuchen Forschende des Fraunhofer IVV die Eignung von Paludikulturen – Pflanzen, die in wiedervernässten Mooren wachsen – als nachhaltige Rohstoffquelle für Verpackungen. Dabei wurden Pflanzen wie Schilfrohr, Rohrglanzgras und Seggen geerntet & zu Zellstoff verarbeitet. Die daraus hergestellten Verpackungsdemonstratoren, wie Eierkartons & Schalen, zeigten in Tests eine höhere Festigkeit als vergleichbare marktverfügbare Verpackungen. Zudem konnte der Energie- & Chemikalieneinsatz bei der Verarbeitung durch ein weiterentwickeltes Soda-Pulping-Verfahren reduziert werden .
Vorteile und Herausforderungen: Die Verwendung von Paludikulturen bietet mehrere Vorteile: Klimaschutz: Der Anbau in wiedervernässten Mooren trägt zur CO₂-Reduktion bei. Ressourcenschonung: Die Pflanzen sind nachwachsend und biologisch abbaubar. Regionale Wertschöpfung: Die Nutzung regionaler Biomasse reduziert Transportwege und Abhängigkeiten von Holzimporten.
Allerdings bestehen noch Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Skalierung & der sensorischen Eigenschaften der Verpackungen. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Prozesse zu optimieren und die Akzeptanz am Markt zu erhöhen .
Ausblick: Das Projekt „Paludiverpackungen“ läuft bis April 2025 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Verpackungen aus halmgutartiger Biomasse eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Materialien darstellen können. Mit weiterer Forschung und Entwicklung könnten sie künftig verstärkt in Bereichen wie Lebensmittelverpackungen, Industrie-Transportverpackungen und Einweggeschirr eingesetzt werden
Energie aus dem Moor? Schilf als Rohstoff für grünere Akkus
Ein nachhaltiger Energieträger direkt aus dem Moor: Schilfblätter könnten künftig zur Herstellung leistungsfähigerer und umwelt-freundlicherer Lithium-Ionen-Akkus genutzt werden. Ein internationales Forscherteam, darunter auch das Max-Planck-Institut für Festkörper-forschung, hat einen vielversprechenden Ansatz entwickelt: Die natürlichen Silikatstrukturen in Schilfblättern lassen sich durch ein spezielles Verfahren (Magnesiothermie) in hochporöses Silizium umwandeln – ein Material, das sich hervorragend als Anode in modernen Akkus eignet.
Warum ist das wichtig? Silizium hat eine deutlich höhere Speicherkapazität als der bislang genutzte Graphit – könnte also die Laufzeit unserer Smartphones, Laptops oder E-Autos erheblich verlängern. Gleichzeitig ist Schilf eine nachwachsende, regional verfügbare Ressource, die besonders in wiedervernässten Moorgebieten – also in Paludikultur – hervorragend wächst.
Moor- und Klimaschutz trifft Hightech: Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in unseren Moorlandschaften steckt: Neben Klimaschutz durch CO₂-Bindung und Biodiversität bieten Paludikulturen auch neue wirtschaftliche Chancen in zukunftsrelevanten Technologiebereichen.


Nachhaltigkeit in der Buchbranche
Am 31. Januar 2025 teilten wir unsere Vision auf der Future!Publish - dem größten Kongress der deutschsprachigen Buchbranche - in Berlin: Wie können wir ökologische Projekte für eine nachhaltige Buchbranche adaptieren? Gemeinsam mit den TeilnehmerInnen tauchten Dr. Ulrike Becker und Peter Langs ein in innovative Ansätze, um die Zukunft der Branche grüner zu gestalten. 🌍
Titel des Impulsreferats: Nachhaltigkeit für die Buchbranche: Was können wir aus ökologischen Projekten lernen und auf die Branche übertragen?
We love Moor unterwegs in Brandenburg
Der Vernetzung kommt im Moorschutz eine besondere Bedeutung zu, da es gilt, die vielen Akteur*innen auf ein gemeinsames Ziel zu vereinen – Naturschutz- und Wasserbehörden, Landwirtschaft, Flächeneigentümer*innen und Unterhaltungsverbände. Deshalb haben wir 14. November am Netzwerktreffen des deutschen Verbands für Landschaftspflege Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. teilgenommen, bei dem das Projektteam „KoMoTec“ („Kooperation für moorschonende und moorerhaltende Landtechnik und Bewirtschaftungsformen Brandenburg“) seine Arbeit der letzten drei Jahre vorgestellt hat: Seit 2022 arbeitet das sympathische Team in Brandenburg mit Beratungsangeboten, Veranstaltungen und Technikvorführungen und unterstützt und vernetzt dort alle Akteure, vor allem aber Landwirtinnen und Landwirte. Wir wünschen KoMoTec viel Erfolg dabei, das Projekt auch in Zukunft fortzusetzen!